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Siehst Du, was ich nicht sehe?

Primavera, ein Landschaftsbild vom Frühlingserwachen im Oberengadin. Entlang dem Bächlein Sumpfdotterblumen, sattes Grün auf den Matten, ein kühles Lüftchen von den noch verschneiten Bergen. Ja, schön… Aber was sehe ich da? Siehst Du das auch? Da liegt etwas Grosses, Weisses beim kleinen mohrigen Teich, das in den Himmel schaut. Siehst Du es? Träumt es von den violetten Feen, die im Hintergrund mit ihren violetten Kesseln davon schweben? Siehst Du sie? Haben sie die grüne Matte mit ihren Pinseln in violette Landzungen verwandelt ? Und auch noch mit einigen Tropfen Farbe, das Wasser, in dem die kleine Nymphe liegt, eingefärbt. Siehst Du sie? Sie hat die bösen Hexen, die aus der Hölle raufkommen, geküsst und in friedliche, violette Steine verwandelt. Siehst Du sie? Wieviele sind es?

 

 

Giovanni Giacometti Primavera (1901)

Ort:
Bündner Kunstmuseum, Chur

TiMer*in:
Anna Tina Campell

über uns:
Ernst und Anna Tina am internationalen Museumstag

Ernst liebt Landschaftsbilder und ich das Engadin.