Den Stein hat der Ennu, mein Großvater, gemacht. Wenn es im Winter sehr kalt war, wurde er auf der Glut gewärmt und danach mit einem Tuch umwickelt (damit man sich die Füße nicht verbrennt) ans Fußende des Bettes gelegt. Wir Schwestern lagen zu Dritt im Bett und es gab immer einen Kampf, um sich die Wärme des Steins zu sichern. Eines Tages fiel der Mutter der Stein aus der Hand und unserem kleinsten Bruder auf den Fuß. Es war Winter und Vater musste ihn Huckepack ins Tal bringen. Der Fuß war gebrochen und sie mussten im Tal bleiben. Die Mutter war so traurig darüber, dass sie den „bösen“ Stein in den hintersten Kasten versteckte. Dafür begann sie viele warme Wollsocken zu stricken und wir zogen an den kältesten Tagen auch drei Paar übereinander an. Als ich heute den Stein im Museum gesehen habe, fiel mir diese Geschichte wieder ein, die mir meine Großmutter erzählt hatte.
Objet :
Bettwärmestein aus Speckstein
Lieu :
Walserhaus, Bosco Gurin
à propos de nous:
Claudia
Francesca
Giornata internazionale dei musei 2022
www.tim-tam.ch / www.mi-s.ch | Der vergessene Stein, Walserhaus, Bosco Gurin