«Sieh dieses lichte Blau des Himmels, umspielt von Wolkenweiss und Sonnengelb» sagte Maria Dürsteler-Weber zu ihrem Ehemann Johannes auf dem sonntäglichen Spaziergang entlang des Chämtnerbachs. «Und sieh das Schilfgrün um den azurblauen Pfäffikersee, die schwarz-weiss-silbrigen Birkenstämme im blassgrünen Riedgras, die zitronengelben Falter, die sanft lila Herbstzeitlosen – wunderbar dieses Farbenspektrum! Zu jeder Stunde, in jeder Jahreszeit verschiedenste Farbtöne und Schattierungen. Dieses Natur-Farbenspiel – ein Modell für die Fabrikation?» «Nähseiden und Seidenfäden in allen erdenklichen Farbnuancen in weiss, braun, gelb, orange, rot, rosa, violett, blau, grün, braun, grau und schwarz. Für jedes textile Werk den exakt passenden Faden – das ist es», nickte Johannes sinnierend. Noch am selben Abend fing er an, verschiedenste Farbnuancen systematisch aufzuzeichnen. So wurden die Sonntagsspaziergänge der Familie Dürsteler zur Geburtsstunde der Idewe Farbenbibel.