< ulteriuras istorgias >

Schlaf, Kindlein, schlaf

Es sind wohl die sanft wiegenden Schritte einer werdenden Mutter, welche uns schon als Ungeborene das Gefühl von Geborgenheit geben. Wir sehnen uns unbewusst ein Leben lang danach, dieses Wohlbefinden wieder zu erfahren. In den verschiedensten Kulturen helfen Eltern ihren Kindern mit wiegenden Bewegungen Schlaf zu finden, ihnen Trost zu spenden, sie zu beruhigen. Kaum ein Kind, und natürlich auch „erwachsene Kinder“, welches sich nicht mit Wonne auf eine Schaukel setzt und die wiegenden Bewegungen freudvoll geniesst. Das Sprichwort „sich in Sicherheit wiegen“ impliziert, sich in einer Situation sicher zu fühlen, welches sich in diesem Zusammenhang eben leider nur als Scheinsicherheit entpuppt. Wie gerne würde man sich ein Leben lang in wohliger und untrüglicher Sicherheit wiegen. Schliesslich spannt das Sprichwort „von der Wiege bis zur Bahre“ sinnbildlich einen Bogen über unser gesamtes, auch im übertragenen Sinne, von wiegenden Bewegungen begleitetes Leben.

 

 

Wiege, Kroatien, ca. 1900, Holz/Farbe

Lieu:
Museum der Kulturen, Basel

TiMer*in:
Jessica Lüke

Tgi che nus essan:
Jessica & Jürg

Zwei Kulturinteressierte